Hei Cha – Die verborgene Welt der dunklen Tees

In unserer WhatsApp-Community haben wir eine Schwarz-Tee-Woche veranstaltet – sieben Tage voller Verkostungen, Diskussionen und tiefgehender Einblicke in die Welt der dunklen Tees. Im letzten Blogbeitrag haben wir uns bereits mit den Unterschieden zwischen Hei Cha und Hong Cha beschäftigt. Doch was macht Hei Cha so besonders? Heute tauchen wir tiefer in diese faszinierende Teekategorie ein und entdecken, warum sie mehr Aufmerksamkeit verdient.

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Hei Cha ist mehr als nur Pu-Erh

Wenn man von fermentierten Tees spricht, denken viele sofort an Pu-Erh. Doch Hei Cha ist eine ganze Welt für sich, mit vielen Sorten, die oft unterschätzt werden. Hier sind einige Highlights, die wir während der Woche entdeckt haben:

Liu Bao – Der unterschätzte Klassiker

Liu Bao stammt aus Guangxi und hat eine jahrhundertealte Tradition. Interessanterweise wurde er früher dreifach gedämpft und in Bambuskörben gereift, während er heute oft trocken erhitzt wird. Dieser Wandel hat Auswirkungen auf den Geschmack – während ältere Liu Bao-Tees oft eine tiefere Erdigkeit aufweisen, sind moderne Varianten etwas leichter und zugänglicher.

Fu Zhuan Cha – Der Tee mit den „Goldenen Blumen“

Eine der spannendsten Entdeckungen war Fu Zhuan Cha, ein Tee, der während der Lagerung mit Eurotium cristatum fermentiert – einem Edelschimmelpilz, der für seine positiven Effekte auf die Verdauung bekannt ist. Diese „Goldenen Blumen“ sind nicht nur faszinierend anzusehen, sondern verleihen dem Tee eine sanfte, süßlich-würzige Note.

Anhua Hei Cha – Die Spezialität aus Hunan

Dieser Tee wird in großen Ziegeln oder Rollen gepresst und entwickelt über die Jahre ein komplexes Aroma mit Noten von Holz, Kiefer und dunkler Schokolade. Besonders spannend: Manche Varianten werden in Bambusrohren fermentiert, was ihnen ein ganz eigenes Geschmacksprofil verleiht.

Hei Cha und die Kunst der Lagerung

Ein wichtiger Aspekt, den wir in unserer Woche besprochen haben, ist die Reifung von Hei Cha. Im Gegensatz zu oxidierten Tees wie Hong Cha, die mit der Zeit eher abbauen, gewinnt Hei Cha mit den Jahren an Tiefe und Komplexität.

  • Richtige Lagerung: Hei Cha mag eine gewisse Luftzirkulation und eine stabile Luftfeuchtigkeit. Zu trocken gelagert, stoppt die Fermentation – zu feucht, kann unerwünschter Schimmel entstehen.
  • Veränderung über die Jahre: Besonders bei Pu-Erh und Liu Bao kann man beobachten, wie sich der Geschmack von erdig zu süßlich-nussig entwickelt.

Verschiedene Zubereitungsmethoden für Hei Cha

Während viele dunkle Tees klassisch im Gong-Fu-Stil zubereitet werden, haben wir in der Community verschiedene Methoden ausprobiert:

  1. Simmern (煮汤, Zhu Tang): Eine alte Methode, bei der der Tee direkt in einem Topf geköchelt wird. Besonders ältere oder sehr kräftige Hei Cha-Sorten entfalten so ihre volle Tiefe und Weichheit.

  2. Dämpfen (蒸茶, Zheng Cha): Eine moderne Abwandlung des Simmerns, bei der der Tee nicht direkt mit dem Wasser in Kontakt kommt. Stattdessen tropft das Kondenswasser des Dampfes über die Teeblätter und löst die Aromen besonders sanft heraus. Diese Methode eignet sich nicht nur für Hei Cha, sondern auch für Schwarztees und manche stark gerösteten Oolongs.

  3. Gong Fu Cha: Perfekt für alle, die das volle Aromenspektrum erleben möchten – mit kurzen, intensiven Aufgüssen in einer kleinen Kanne oder Gaiwan.

  4. Grandpa Style: Eine der einfachsten Methoden, um Hei Cha zu genießen. Teeblätter in ein großes Glas oder eine Thermoskanne geben, mit heißem Wasser aufgießen und nach Belieben nachfüllen. Besonders praktisch für den Alltag!

Warum Hei Cha in keiner Sammlung fehlen sollte

Was wir in der Woche gelernt haben: Hei Cha ist nicht nur eine faszinierende Kategorie, sondern bringt auch gesundheitliche Vorteile mit sich. Die probiotischen Mikroorganismen, die durch die Fermentation entstehen, können die Darmflora unterstützen, während Inhaltsstoffe wie Bromin und GABA beruhigend auf das Nervensystem wirken.

Ich bin gespannt, was du von Hei Cha hältst! Falls du Lust hast, mehr zu lernen und bei der nächsten Themenwoche dabei zu sein, komm in unsere WhatsApp-Community – dort teilen wir Wissen, probieren spannende Tees und tauschen uns über unsere Erfahrungen aus.

Bis zur nächsten Tasse!

Hier findest Du gute Hei Cha:

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