Der Tag begann noch in tiefer Dunkelheit. Um 3:40 Uhr klingelte der Wecker. Ich trank noch einen hellen Pu-Erh-Tee, um langsam wach zu werden – dann machten wir uns auf den Weg. Mit der Seilbahn ging es hinauf auf den Berg, um den Sonnenaufgang über dem Himalaya zu erleben.
Oben angekommen, war es noch stockfinster. Wir suchten uns einen Platz auf der Aussichtsplattform. Die Luft war klar, rein, duftete nach Gräsern, Pflanzen und Kräutern. Und dann, langsam, begann der Himmel sich zu färben. Die Sonne kroch über die Gipfel, beleuchtete erst den Horizont, dann die Bergkuppen. Es war ein Moment, der mir die Tränen in die Augen trieb. Still, berührend, kraftvoll.
Mit uns in der Seilbahn saßen drei Mönche aus einem Kloster an der Grenze zu Tibet. Ihre stille Präsenz verlieh diesem Erlebnis eine fast feierliche Ruhe.



Ganesha und Bindhyabasini
Auf dem Gipfel besuchten wir anschließend einen Tempel, der dem Gott Ganesha geweiht ist. Zwar recht neu gebaut, aber dennoch mit einer starken Ausstrahlung – besonders in dieser klaren Morgenluft.
Später ging es zum Bindhyabasini-Tempel. Hier war das Gegenteil von Stille: Es wurde gesungen, getanzt, es gab Hochzeitszeremonien und Taufen. So lebendig, so voller Freude! Der Tempel war voller Farben, Gewänder, Klänge und Bewegung – eine ganz andere Art der Spiritualität, direkt ins Leben hinein verwoben.

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren
Das Bergsteigermuseum – und eine kleine Erkenntnis
Gegen 11 Uhr fuhren wir weiter ins International Mountain Museum in Pokhara. Ein Ort mit vielen Informationen über die Bergsteigergeschichte der Region, über die Achttausender, die Menschen, die sie bestiegen haben, und über die Kulturen der Bergvölker.
Und doch – so interessant das alles war, wurde mir dort klar: Ich bin nicht der Typ für Museen. Ich liebe gelebte Kultur, das Leben auf der Straße, in den Gassen, auf den Märkten, in den Tempeln. Zu sehen, wie Spiritualität hier ganz selbstverständlich zum Alltag gehört – das berührt mich mehr als jede Ausstellung.



Ruhe auf dem Wasser – der Phewa-See
Am Nachmittag ging es auf den Phewa-See, der am Fuße der Stadt liegt. Eine Bootstour ohne Motor, nur mit dem Paddel lautlos übers Wasser gleitend. Naturgeräusche ringsum, Vogelstimmen, raschelnde Bäume, grüne Hänge, Felsenwände – eine wohltuende Stille.
Wir sahen einen Eisvogel, der ganz nah am Ufer saß, und fuhren zu einer kleinen Insel in der Mitte des Sees. Und – wie könnte es anders sein – dort steht natürlich ein Tempel.
Die Göttin Kali – und ein sehr persönlicher Moment
Der Tempel auf der kleinen Insel ist der Göttin Kali gewidmet – jener mächtigen, furchteinflößenden und gleichzeitig befreienden Kraft, die für Transformation, Neubeginn und das Auflösen alter Bindungen steht. Kali zerstört nicht wahllos – sie zerstört das, was uns gefangen hält, was uns nicht mehr dient. Sie ist die, die Platz schafft für das Neue. Für das Wahre.
Ich betrat den Tempel zunächst nur, um zu schauen. Doch der Mann, der dort die Segnungen sprach, winkte mich sofort nach vorne. “You can touch the statue”, sagte er. Ich war überrascht – berührt. Ich hatte nicht vor, die Statue zu berühren. Doch ich tat es. Und in mir stieg das Gefühl auf, etwas hinterlassen zu wollen. Ein Zeichen. Eine Geste der Hingabe, des Loslassens.
Ich hatte keine Opfergabe dabei. Doch an meinem Handgelenk trug ich ein rotes Armband – eines, das ich sehr lange getragen hatte. Die Farbe Rot steht für Lebenskraft, Verbindung, Schutz. In Nepal symbolisiert der rote Faden auch karmische Verbindungen – unsichtbare Bande, die Menschen über Zeit und Raum verbinden.
Ich nahm das Armband ab und legte es an den Fuß der Statue. Und in diesem Moment wusste ich: Ich lasse mehr zurück als nur ein Stück Stoff.
Mir wurde vor drei Jahren das Herz gebrochen. In den ersten Monaten war der Schmerz kaum auszuhalten. Ich dachte später, es sei längst verheilt. Doch in dieser stillen Bootsfahrt nach dem Tempel spürte ich plötzlich Tränen in meinen Augen. Ich wurde ganz leise in mir. Denn ich hatte in der Nacht zuvor von ihm geträumt. Und auf dem See wurde mir klar: Diese Verbindung war noch da. Und sie durfte genau hier enden.
Ich glaube, Kali hat ihn gehen lassen. In diesem Tempel, an diesem Tag, an diesem Ort.
Ich habe etwas zurückgelassen – und ich habe etwas mitgenommen: Leichtigkeit. Frieden. Und den Raum für einen echten Neubeginn.
Tee verbindet
Am Abend traf ich noch jemanden ganz besonderen: den Besitzer einer kleinen Teefabrik hier in Pokhara. Über einige Kontakte hatte ich ihn ausfindig gemacht. Wir sprachen über Tee, über Verarbeitung, über Sorten, über Geschmack. Ich bereitete ihm seinen ersten Pu-Erh-Tee zu – und er genoss ihn sehr. Es war ein schöner, ruhiger Austausch zwischen zwei Tee-Liebhabern, ganz ohne Show, ganz echt.
Reflexion
Es sind oft die Gegensätze, die solche Tage besonders machen. Die Ruhe des Morgens – das laute Lachen am Tempel. Das Gesehene im Museum – und das Gefühlte am Wasser. Das Loslassen im Kali-Tempel – und das neue Kennenlernen mit einem Teeproduzenten. Alles in einem Tag. Alles verbunden. Alles getragen von dieser unglaublichen Energie, die Nepal ausmacht.

Nur für meine WhatsApp-Community: Die exklusive Nepal-Tee-Box
Wenn dich dieser Tag berührt hat – dann habe ich etwas ganz Besonderes für dich:
Die Nepal-Tee-Box – handverlesen & mitgebracht direkt aus Nepal.
Inhalt: Je 25 g verschiedener nepalesischer Teesorten – Grüntee, Schwarztee, Oolong oder Pu-Erh (je nach Verfügbarkeit und Fundstücken vor Ort). Plus: eine kleine Tee-Überraschung und – solange der Vorrat reicht – ein gesegnetes Band aus einem nepalesischen Tempel.
Preis: 49,95 € zzgl. 5 € Versand (innerhalb Deutschlands)
Nur solange ich hier bin und nur bis Sonntag, den 20. April bestellbar!
So sicherst du dir deine Box:
Komm in die
WHATSAPPGRUPPE
Nur wer bis Sonntag zahlt, wird berücksichtigt – ich kaufe die Tees direkt für euch vor Ort ein!