Wir sind früh aufgebrochen, noch bevor die Hitze den Tag dominieren konnte. Unsere Route führte uns über eine Bergkette – ein Abschnitt, der normalerweise von stundenlangen Staus blockiert ist. Doch auch heute: ein kleines Wunder. Die Straße war frei. Als hätte sich das Land selbst geöffnet.
Vorbei an dampfenden Tälern, an kleinen Dörfern, an bunten Saris und hupenden Motorrädern. Vorbei an Elefanten, die sich majestätisch zwischen hupenden Autos ihren Weg suchten – eine surreale Szene, in der sich Spiritualität und Alltag begegnen. Wir hielten an einer kleinen Teestube am Straßenrand. Der Masala Chai war stark, süß und kräftig gewürzt. Babykatzen lugten unter Bänken hervor, vorsichtig, neugierig.
Im Green Park Resort angekommen: Wärme, Ruhe, tropische Üppigkeit. Der Pool schimmerte, die Natur atmete. Und wir mit ihr.


Am Nachmittag dann Safari.
Krokodile lagen träge an sandigen Ufern. Eine kleine Herde Bisons kreuzte unsere Route. Und dann: Ein Nashorn. Riesig. Ehrfurchtgebietend. Es überquerte direkt vor unserem Jeep den Weg – ein Moment, der alles innehielt. In den Baumwipfeln saßen Languren, weiße Affen mit schwarzen Gesichtern. Sie beobachteten uns mit einer Ruhe, die uns selbst still werden ließ. Und sie schienen fast zu lächeln. Als wäre ihnen unser Besuch ein kleines Vergnügen.
Am nächsten Morgen: der Fluss.
Mit dem Kanu glitten wir lautlos dahin. Krokodile, ganz nah. Vögel sangen. Blätter rauschten. Und der Fluss, still und sanft, trug uns durch einen Moment, der sich wie ein Gebet anfühlte. Die Welt war weich.
Am Ufer: Menschen auf Elefanten. Affen sprangen in den Bäumen. Die Natur war wach – aber ohne Lärm. Ohne Hast.




Und dann – zu Fuß in den Dschungel.
Unser Guide erklärte uns, was zu tun sei. Nashörner – hinter einem Baum verstecken. Bären – am besten gar nicht begegnen. Und Ronaldo – der wilde Elefantenbulle, der jedes Jahr zurückkommt, wegen der Weibchen in der Elefantenstation. Wir gingen leise, hörten jeden Zweig, jede Bewegung. An einem Baum sahen wir die frischen Kratzspuren eines Tigers. Und auch wenn wir keines dieser Tiere sahen: Sie waren da.
Die Luft war warm, schwer von Duft. Die Blätter rieselten. Und wir – mittendrin in der Magie.
Reflexion – Magie im Dschungel
Zwischen Fluss und Dschungel, Nashorn und Eisvogel, Elefant und Affe – da liegt sie: die stille Magie des Moments.
Nicht laut, nicht spektakulär, aber tief.
Wenn alles zur richtigen Zeit geschieht, ohne dass du es planst.
Dann spürst du:
Du bist angekommen.