Abstract: Verkostung von 3 japanischen Schattentees im direkten Vergleich, von einem Teebauern, handgepflückt und verarbeitet, unterschiedliche Kultivare.
Bei dieser Verkostung war ich regulär zahlender Kunde, aber ich werbe gern für dieses schöne Teelokal.
Schon vor längerer Zeit wurde ich auf dieses Teelokal in Berlin aufmerksam gemacht, das sich sehr dem japanischen Tee verschrieben hat. Nun da diese Verkostung angeboten wurde und die Tage wieder wärmer werden, denn ich trinke japanische Grüntees sehr gern, wenn es draußen warm ist, wollte ich es einmal dort probieren.
Nach einer kurzen Einleitung zum Thema Gyokuro, Anbau, Kultivare usw. ging es direkt auch gleich los.
3 Gyokuros, von einem Anbau, beschattet auf „natürliche Art“ mit Strohmatten, handgepflückt:
Yakubita, Yamakai, Goko
Für mich als vorwiegend chinesischen Tee Interessierten schon eine Herausforderung.
Gyokuro ist ein spannender Tee, typisch japanisch, grün, mit viel Umami, Süße, wenig Bitterkeit …
Und doch bei genauerer Betrachtung fallen auch kleine aber feine Unterschiede auf. Einer ist Süßer, einer ist mehr Umami, einer starten gleich, ist aber schneller durch.
Die Tees wurden stark gegossen, mit 20g auf 250 ml Glaskanne, bei 40 Grad warmem Wasser im ersten Aufguss. Die Temperatur stieg dann in den drei Runden über 50 auf 75 Grad an. Zusätzlich als 4. Aufguss noch mal mit kochendem Wasser gestresst, erhielten wir einen schon echt bitteren Abgesang.
Und so wandelten sich die Tees vom Liebling zum Platzierten. Ich konnte mich nicht durchgängig für einen Favoriten entscheiden. Vielleicht, wenn ich sie später bei mir zu Hause probieren werde, weshalb ich mir jeweils 10 g mitnahm, werde ich noch einmal genau hinsehen und es wissen.
Jeder von uns 8 Beteiligten und die zwei vom Team Matcha Matcha hatten ganz eigene Meinungen über die Tees, was auch ganz interessant so war.
Und zum Schluss konnte man dann noch von den feuchten Blättern kosten, was ich selbst zu Hause auch schon manchmal gern versuchte. Mit einem Schuss Sojasoße verfeinert schmecken sie sehr interessant.
Zusammenfassend kann ich nur empfehlen, einmal 3 ähnliche Tees gleichzeitig zu verkosten, um genau zu beobachten, welche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu entdecken sind.
Mir hat es sehr viel Spaß bereitet, gemeinsam diese Erfahrung zu erleben, gerade wenn man so gut dazu beraten wird, wie bei Matcha Matcha.
Als sich die Verkostung dann auflöste, bemerkte ich die kühlende Wirkung der japanischen Schattentees in meinen Händen. Und da der Tag sowieso recht frisch und regnerisch war, beschloss ich unten im Lokal noch etwas Wärmendes zu trinken. Meine Wahl fiel auf einen Sheng Puerh von 2015, wozu ich einen Motchi aß, der mir wieder innere Wärme gab. Der Pu war recht ordentlich mit mehreren Aufgüssen, fühlte ich mich „wieder angekommen“.